Die Schafburg

Nach einer entspannten Nacht, gab es für mich heißen, italienischen Stehkaffee am Strand, während Nathalie noch Schäfchen zählte.

Nachdem wir beide dann aufgestanden waren, gab es für uns noch eine Wilddusche, welche uns die Augen zur Gänze öffnete. Danach programmierten wir unser Navi auf Kitchen, Coos & Ewes und gönnten uns noch ein Frühstück vor dem Losfahren. Auf der Farm angekommen, konnten wir noch eine kurze Demonstration der Inhabers und seinem Border Collie beobachten und wurden dann im Shop sehr herzlich empfangen. Zu den Kühlschrankmagneten konnten wir nicht nein sagen und erstanden diese kurzerhand, neben einem sehr interessanten Gespräch mit dem Inhaber.

Nach diesem kurzen Stopp, ging es weiter zum Kenmure Castle.

Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, womöglich sogar früher. Manche Quellen deuten darauf hin, dass John Balliol, später König von Schottland, hier geboren wurde. Über Jahrhunderte hinweg war Kenmure Stammsitz der Gordon-Familie, die als Viscounts of Kenmure in der schottischen Geschichte eine bedeutende Rolle spielten.

Die Burg erlebte bewegte Zeiten: 1568 wurde sie nach der Schlacht von Langside von Anhängern der gegnerischen Partei Mary Stuarts niedergebrannt. Im 17. Jahrhundert setzte Oliver Cromwells Armee sie erneut in Brand. Später verlor die Familie nach dem gescheiterten Jakobitenaufstand von 1715 ihre Besitztümer, als der damalige Viscount wegen Hochverrats hingerichtet wurde.

Seit den 1950er Jahren verfällt die Burg.

Auf dem Weg Richtung Osten, sangen wir selbst komponierte Lieder und hatten Spaß mit den Verkehrsschildern.

Angekommen bei der Burg, wussten wir nicht, wo wir parken sollen, da ein Tor die Zufahrt blockierte. Laut Google Rezensionen war es aber Usus, vor dem Tor stehen zu bleiben und ca. 10 Minuten zu Fuß weiter zu gehen.

Angekommen bei den alten, gestapelten Steinen, verscheuchten wir immer wieder Schafe beim Grasen. Wir fanden später heraus, vor allem aufgrund des Geruchs im inneren der Ruine, dass diese von den Schafen als Stall genutzt wird. Dementsprechend gab es auch einige Begegnungen mit den flauschigen Vierbeinern im Inneren und rund um die Burg.

Nach einem Rundgang und einem Drohnenflug in und um die Burg, machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung schottisch – englischer Grenze, während wir nach Stellplätzen ausschau hielten.

Da die beiden Plätze zu nah an Wohnhäusern lagen, fanden wir diese eher unpassend – nach dem Campercodex. Daher fiel die Wahl auf einen englischen Campingplatz. Wir riefen kurz an und klärten alle Förmlichkeiten. Nach weiteren 15 Minuten saßen wir bereits bei einem kühlen Bier unter Fergus‘ Heckklappe – leider nicht mehr in Schottland :'(

Reisetipp des Tages: In kleineren Orten legen viele Inhaber ihren Ruhetag oft auf Montag – weil das Geschäft am Wochenende läuft und der Wochenstart ruhiger ist.

(Fun-)fact des Tages: Die Ruine von Kenmure Castle hat eine der seltsameren Spukgeschichten Schottlands:
Man sagt, in dunklen Nächten hört man einen „kopflosen Piper“, der durch die Ruinen wandert und immer wieder dieselbe Melodie spielt.
Der Legende nach starb er bei einem Angriff auf die Burg, doch sein Geist spielte so lange weiter, bis der letzte Besucher sich entfernt hatte – loyal bis in den Tod… und offenbar darüber hinaus.

Zurückgelegte Strecke: 170 km

gne

Wir freuen uns von zuhause zu hören!


{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}